Alea Iacta Est - Die Würfel sind gefallen

Submitted byadmin onDo, 13.07.2017 - 12:41

Dieses Werk, entstanden aus der künstlerischen Symbiose mit Hildert Gröneberg (NL), wurde unter dem Eindruck der jüngsten Medienberichterstattung über die verheerenden Überschwemmungen in der Tschechischen Republik geschaffen. Die monumentalen Würfel, kunstvoll aus einem einzigen monolithischen Felsblock gemeißelt, symbolisieren das Chaos und die Unvorhersehbarkeit der Naturgewalten.

In unserer Zusammenarbeit wurde deutlich, wie individuell jeder Künstler das Material "Fels" erlebt. Die topografischen Gegebenheiten prägen unser Verständnis und unsere Gestaltung dieses uralten Elements auf einzigartige Weise.

Die Herkunft eines Bildhauers spielt eine entscheidende Rolle in seinem künstlerischen Schaffen. Die Umgebung, aus der er stammt, formt sein Denken und seinen Zugang zu Materialien. Ein "Unterländer", der nicht in einer von Fels umgebenen Landschaft lebt dafür sprichwortlich auf dem Sand des Meeresgundes, ist ständig auf der Suche nach verfügbaren Steinen, kämpft mit ihrer Knappheit und formt seine Kunst aus dem ständigen Kampf um Ressourcen. Im Gegensatz dazu steht der "Nicht-Unterländer", der möglicherweise aus einem Gebirgsland stammt und in einer Fülle von Materialien schwelgt, jedoch mit der Herausforderung konfrontiert ist, seine Kunst mit der erhabenen Schönheit der Natur zu messen.

Die Konsequenzen dieser unterschiedlichen Herangehensweisen sind vielschichtig. Während der "Unterländer" mit Kompromissen bei bei der Wahl des Materials  ringen muss, steht der "Nicht-Unterländer" vor dem ständigen Streben nach Ausdruckskraft, um sich von der majestätischen Pracht seiner natürlichen Umgebung abzuheben.

Jeder von uns pflegt eine einzigartige Beziehung zum Stein, geprägt von unserer Herkunft, unserem Umfeld und unseren Erfahrungen. Wie sagt man so schön: "Andere Länder, andere Sitten" – und andere Beziehungen zum Material und des Handwerkes.

Ein besonderer Dank gebührt den Veranstaltern des Symposiums, Frau und Herrn Hlatky von der Galerie H in Vejprty, CZ, die uns die Möglichkeit geboten haben, dieses inspirierende Werk zu schaffen. Ihre Unterstützung hat diesen künstlerischen Dialog erst möglich gemacht.